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So soll der Warenverkehr emissionsfrei werden

Eine Initiative aus Chemnitz treibt den alternativen Lastverkehr voran

Rollt der Waren- und Speditionsverkehr künftig CO2-neutral über die Straßen? Geht es nach einer Initiative der südwestsächsischen Unternehmensgruppe Schloz Wöllenstein, ist diese Vision schon jetzt umsetzbar. In unmittelbarer Nachbarschaft der Technischen Universität Chemnitz treffen hier jedes Jahr Forschung und Wirtschaft aufeinander. So soll die Mobilitätswende im Nutzfahrzeugverkehr eingeleitet werden. Den Impuls dazu gibt unter anderem das Unternehmen Clean Logistics, Produzent von Zero Emission Trucks und Bussen. Rückenwind kommt ebenso vom Innovationscluster „Wasserstoffland Sachsen“ und dem Chemnitzer Wissenschafts-Hotspot „HIC“, wo die besten Wasserstoffkenner Deutschlands an neuen Antriebstechnologien forschen. Nur einen Steinwurf entfernt, vertreibt die südwestsächsische Unternehmensgruppe Schloz Wöllenstein Pkw und Trucks der Marke Mercedes Benz. Deshalb wurde im Jahr 2022 genau hier das Mitteldeutsche Logistikforum für emissionsfreien Warenverkehr entwickelt.

Die Kompetenz dafür kommt nicht von ungefähr: Bereits seit den Jahren 2018 und 2021 rollen batterie-elektrische Fahrzeuge wie der eCitaro und der eActros in Serienproduktion mit dem Stern an der Front vom Band. Der Mercedes-Benz eEconic, der FUSO eCanter und der Freightliner eCascadia folgen. Schloz Wöllenstein vertreibt diese Fahrzeuge erfolgreich. Es war also die logische Konsequenz der Unternehmensgruppe, Forschung und Produktion zusammen zu führen. Das neue Mitteldeutsche Logistikforum für emissionsfreien Warenverkehr wird künftig Macher vereinen, die unermüdlich saubere Antriebstechnologien vorantreiben. So wie das Unternehmen Clean Logistics. Es will CO2-neutral in die Zukunft fahren, im Warenverkehr und im kommunalen Betriebsalltag. Dies wird durch eine einfache Konvertierung von Bestands- und Neufahrzeugen ermöglicht. Die Methode, Fahrzeuge zukunftsfähig umzubauen, wird dem Zweck der Kreislaufwirtschaft gerecht und reduziert CO2-Emissionen intensiv. Fahrzeuge werden mit brennstoffzellenelektrischen Antriebssystemen unter Nutzung von Wasserstoff als Energiespeicher ausgestattet.

Um Spediteure und Logistiker jedoch zuverlässig auf E- und Wasserstoffbetrieb umzusatteln, braucht es mehr als Fahrzeuge mit alternativen Antriebstechniken. Tank- und Ladestellen zum Beispiel. Auch hier zeigt sich das Mitteldeutsche Logistikforum für emissionsfreien Warenverkehr als optimaler Vernetzer. So ist MoviaTec, ein Planer, Errichter, Investor und Betreiber von gasbasierten Betankungsanlagen mit Sitz in Leipzig, beim Forum ein wichtiger Akteur. MoviaTec glaubt an eine nachhaltige, CO2-neutrale Mobilität und will damit die Fortbewegung der Zukunft gestalten. Mit etwa 40 Tankstellen bundesweit, verfügt MoviaTec nicht nur über eine ausgezeichnete Erfahrung im Tankstellenbetrieb, sondern zeigt sich auch als zuverlässiger Partner in der Entwicklung und dem Neubau leicht erreichbarer Tankanlagen. „Ziel ist es, regionale Wertschöpfung zu verfolgen und lokale Partner aktiv in die Umsetzung der Mobilitätswende einzubinden“, so MoviaTec-Chef Frank Rößler.

Das Mitteldeutsche Logistikforum für emissionsfreien Warenverkehr, welches künftig jedes Jahr organisiert werden soll, bekommt auch Unterstützung von GP Joule Hydrogen, einem Branchenriesen mit Niederlassungen in Deutschland und Österreich. „Mit unserem übergreifenden Ansatz ermöglichen wir das CO2-freie Fahren mit grünem Wasserstoff und einen einfachen Einstieg in emissionsfreien Transport. Wir übernehmen die Herstellung des grünen Kraftstoffs, bauen und betreiben Tankstellen, besorgen Fahrzeuge und kümmern uns um Finanzierung und Fördermittel“, sagt Geschäftsführer André Steinau. Wasserstoffmobilität sei der entscheidende Schlüssel in der Logistik, weil sie kurze Betankungszeiten und hohe Reichweiten bei kaum Nutzlasteinbußen möglich mache.

Hochkarätig besetzt zeigte sich der Auftakt des Mitteldeutschen Logistikforums für emissionsfreien Warenverkehr im Jahr 2022 auch durch die Teilnahme von Vertretern des Unternehmens Enginius, einer Tochtergesellschaft der FAUN-Gruppe. Sie stellten bei der Premierenveranstaltung im Oktober 2022 Nutz- und Spezialfahrzeuge mit alternativen Antrieben vor. Enginius ist Europas erster Fahrzeughersteller mit einer EU-Typgenehmigung für elektrisch angetriebene LKW mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-System (FCEV).

Hintergrund: Das Logistikforum für emissionsfreien Warenverkehr ist ein jährlich stattfindendes Meeting für Experten alternativer Antriebstechniken in der Speditionsbranche um im kommunalen Betrieb. Im Chemnitzer Eventzentrum „Kraftverkehr“, der zur Unternehmensgruppe Schloz Wöllenstein gehörenden Multimedia-Anlage für Messen, Konzerte und Tagungen, sollen künftig Unternehmer und Forscher miteinander diskutieren, voneinander profitieren und die Mobilitätswende voranbringen. Im Fokus stehen dabei Zero Emission Vehicle Strategien, Wasserstoff- und Elektromobilität sowie der Klimaschutz durch die Verkehrswende.