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Deutsches Exportwachstum wird sich 2012 halbieren - DIHK-Prognose

Laut einer Prognose des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) wird sich das Wachstum der deutschen Exporte in diesem Jahr halbieren. Inbesondere bei Geschäften mit etlichen EU-Staaten hätten es deutsche Unternehmen derzeit schwerer, ihre Produkte abzusetzen.

Die Ausfuhren Deutschlands dürften 2012 nur noch um vier Prozent über dem Vorjahresniveau liegen, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Prognose des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). 2011 waren es noch 8,2 Prozent, 2010 sogar 13,7 Prozent. Dennoch werde Deutschland seinen Marktanteil am Welthandel von 8,1 Prozent behaupten.

Im kommenden Jahr soll er wieder steigen. Der DIHK rechnet dann mit einem Exportwachstum von sechs Prozent. Die Umfrage zeige, dass die deutsche Exportwirtschaft ihre Stellung im Welthandel im kommenden Jahr ausbauen wird. “Die Position eins bleibt mit China fest besetzt, im Kampf um Platz zwei setzt sich Deutschland aber gegen die USA durch und holt sich den Vizeweltmeistertitel zurück”, erklärte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier in Berlin.

Im AHK-Weltkonjunkturbericht geben die Deutschen Auslandshandelskammern (AHKs), Delegiertenbüros und Repräsentanzen in 80 Ländern eine Einschätzung zu den Export- und Importzahlen sowie den Wachstumsaussichten der jeweiligen Standorte ab.

Gehemmt werden die Geschäfte von der Wirtschaftskrise in wichtigen Partnerländern wie Italien und Spanien. “Die deutschen Unternehmen haben es derzeit insbesondere bei Geschäften in etlichen EU-Staaten schwerer, ihre Produkte abzusetzen”, klagt der DIHK. Das liege auch daran, “dass Geschäftspartner dort unter gravierenden Finanzierungsschwierigkeiten leiden”. Banken hätten dort mit den Folgen geplatzter Immobilienblasen und Belastungen durch die Schuldenkrise zu kämpfen, was ihren Finanzierungsspielraum einschränke.

Dass die Exporteure trotz der Schwierigkeiten auf ihrem wichtigsten Absatzmarkt Europa auf Wachstumskurs bleiben, verdanken sie dem billigem Euro und der starken Nachfrage aus Übersee. “Der Warenaustausch mit den Schwellenländern gewinnt weiter an Gewicht”, hieß es. Lag der Anteil an den deutschen Exporten in die BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika im Jahr 2000 noch bei 4,5 Prozent, so werde er 2013 bereits rund 15 Prozent betragen.

Die deutschen Importe dürften 2013 erstmals die Umsatzmarke von einer Billion Euro knacken, die von den Exporten bereits 2011 durchbrochen wurde. “Die nicht zuletzt wegen der soliden Binnenwirtschaft und des stabilen Arbeitsmarktes robuste wirtschaftliche Lage hierzulande erweist sich als Anker für Europa”, so der DIHK. “Immerhin ist Deutschland für 18 Staaten in der EU der wichtigste Absatzmarkt.”

Quelle: EurActiv